Willy Kaiser erklärt seinen „Predator“

Wir haben uns heute kurz mit Herrn Kaiser über sein bevorstehendes Gastspiel mit dem „Predator“ in Leer unterhalten.

gallimarkt.net: Herr Kaiser, wie würden Sie die Fahrt im Predator beschreiben?

Kaiser: Die Fahrt im Predator ist spektakulär. Zuerst fährt die Gondel an den zwei Masten nach oben, dann dreht sich die Plattform links herum, die Gondel dreht sich rechts herum. wenn die Gondel oben angekommen ist dreht sie sich über Kopf. Die maximal Höhe beträgt dann 16 Meter.

Predator Besitzer Willy Kaiser bestand drauf das unsere gute Seele mit auf das Bild kommt...

Predator Besitzer Willy Kaiser bestand drauf, das unsere gute Seele Heike mit auf das Bild kommt…

gallimarkt.net: Wie fühlt sich die Fahrt an?

Kaiser: Sehr extrem. Und so bleibt sie auch die ganze Fahrt über. Zwischendurch wird es etwas langsamer, damit man Luft zum Atmen bekommt, dann geht es extrem weiter. Wenn man es so nimmt, ist die Fahrt eigentlich ganz schön. Für die Harten in den Garten, und die Weichen unter die Eichen.

gallimarkt.net: Welche Geschwindigkeit erreicht das Geschäft eigentlich?

Kaiser: Bei der Fahrt ist der Fahrgast einer Belastung von 3 – 4 G ausgesetzt, die Geschwindigkeit liegt bei etwa 60 km/h.

gallimarkt.net: Haben Sie vorher schon mal vom Gallimarkt gehört?

Kaiser: Ja, den Gallimarkt kannte ich schon vorher durch Erzählungen von Kollegen, und ich freue mich sehr, dabei sein zu können.

gallimarkt.net: Wir freuen uns auch, dass Sie dabei sind. Wie viele Plätze halten Sie im Jahr?

Kaiser: In diesem Jahr sind es recht viele. Wir fahren in diesem Jahr ca. 25 Veranstaltungen an. Im vergangenen Jahr waren es weniger, etwa 10, da ich den Predator ja erst im Frühjahr letzten Jahres gekauft habe.

gallimarkt.net: Und sind auch öfter Plätze dabei, die über fünf Tage gehen, oder sind es eher diejenigen, die länger laufen?

Kaiser: Ja, öfter. Das ist jetzt die zehnte Veranstaltung, die über fünf  Tage geht.

gallimarkt.net: Mögen Sie solche Plätze lieber als die größeren?

Kaiser: Eigentlich mag ich die kleineren Veranstaltungen schon lieber. Da werden die Feste noch so richtig gefeiert, so wie es eigentlich ist. Das finde ich doch sehr schön.

gallimarkt.net: Wie lange dauert der Auf- und Abbau?

Kaiser: Der Auf- und Abbau läuft relativ gut. Wir haben vieles verändert, damit es einfacher ist und schneller geht. Wenn wir mit sechs Mann abbauen, benötigen wir ungefähr 4 Stunden. Das sieht schwer aus, ist aber nicht so. Der Aufbau dauert etwa einen bis eineinhalb Tage.

gallimarkt.net: Also brauchen wir uns keine Sorgen machen, dass Sie nicht fertig werden…

Kaiser: Nein, wir werden schon fertig (lacht)

gallimarkt.net: Was benötigen Sie eigentlich alles zum Umsetzen nach Leer?

Kaiser: Dazu brauchen wir, wie schon gesagt, sechs Mann als Personal und zwei Fahrer. Wir haben insgesamt drei LKW, von denen ich einen selber fahre. Da es vier Transporte sind, holen wir einen nach.

gallimarkt.net: Das Geschäft wiegt ja einiges. Braucht man dazu auch Genehmigungen?

Kaiser: Ja, der Mittelbau wiegt allein bereits 70 t, mit LKW über 93 t.  braucht eine sogenannte Streckengenehmigung, die müssen wir vorher natürlich rechtzeitig beantragen, damit wir überhaupt fahren dürfen.

gallimarkt.net: Sie haben den Platz in Leer ja schon gesehen. Freuen Sie sich schon das Geschäft in die Ecke zu fahren? Ist ja eine ziemliche enge Einfahrt.

Kaiser: Ja, ich war ja schon da, in der Ecke auf dem Schulparkplatz. Ist ein schöner Platz.

gallimarkt.net: Wird das eine Herausforderung?

Kaiser: Ach, gar nicht… In fünf Minuten stehen wir da…(lacht)

gallimarkt.net: Erzählen Sie uns ein wenig über das Sicherheitssystem des Predator?

Kaiser: Wir haben im Winter auf einen komplett neuen Standard aufgerüstet, der ist nun endgültig fertig und erfüllt die DIN 13814 und DIN 13849. Der Sicherheitsstandard ist sehr hoch, es ist alles überwacht, jeder Sensor, jedes Kabel. Wenn ein Problem auftritt, wird dadurch sofort erkannt, gemeldet und behoben bevor es zu einem Aufall kommt.

gallimarkt.net: Die klassische Angst, dass der Bügel aufgeht, ist also unbegründet?

Kaiser: Nein, das ging noch nie, auch mit der alten Steuerung wäre das nicht möglich gewesen.

gallimarkt.net: Was war Ihr lustigstes Erlebnis mit dem Predator?

Kaiser: Mein lustigstes Erlebnis… Ach ja… Das war die ältere Dame von 70 Jahren, die dreimal an einem Tag mitgefahren ist. Vor der ersten Fahrt habe ich sie gefragt, ob sie sich das erst nochmal anschauen möchte, aber nein, sie meinte, das hätte sie und nun wolle sie fahren. Bei der ersten Fahrt habe ich sie natürlich sehr im Auge gehabt – das mache ich bei allen Fahrgästen, aber bei der Frau hatte ich ein Adlerauge! Ich hab wahrscheinlich hier in der Kasse mehr geschwitzt als sie im Geschäft! Ich habe dann extra ein paarmal mehr angehalten, damit die Dame mal Luft holen kann und die Fahrt nicht so extrem wird. Ja, und am Ende ist sie ausgestiegen und sagte, dass sie das „voll geil“ fand – und ist  dann gleich nochmal rein. Dann hat sie kurz Pause gemacht, und dann saß sie wieder drin.

gallimarkt.net: Wie viele Handys finden Sie eigenltlich so an einem Tag?

Kaiser: An einem guten Tag sind es so zehn Handys, mal mehr, mal weniger. Und mindestens zwei davon überleben das nicht. Man sollte also lieber das Handy beim Personal abgeben oder gleich bei Freunden lassen. Nur auf den Boden legen ist nicht gut. Taschen ja, Schuhe auch, aber Handys besser nicht.

gallimarkt.net: Und wie viele Fahrgäste übergeben sich nach der Fahrt?

Kaiser: Ich muss sagen, das sind relativ wenig, obwohl die Fahrt sehr extrem aussieht und es zeitweise auch ist. Ich sag mal, so einer oder zwei. Die halten alle tapfer durch.

gallimarkt.net: Warum haben Sie sich ausgerechnet dieses Geschäft gekauft? Gab es da einen bestimmten Grund oder haben Sie ihn gesehen und gesagt „den nehm ich..“?

Kaiser: Hm… der Reiz an dem Geschäft war die spektakuläre Fahrt. Und es gibt von diesem Typ nur diesen und ein weiteres Karussell. Es hat halt alles gerade so zusammengepasst. Ich wollte nun nicht für mein erstes eigenes Karussell Millionen ausgeben, als Jungschausteller ist das etwas schwer. Da habe ich mir gedacht, den Ball erstmal etwas flach zu halten und mir ein gebrauchtes Geschäft gekauft. Und wir sind damit bis heute wunderbar zufrieden.

gallimarkt.net: Was möchten Sie in Leer lieber… Weißbier oder Ostfriesentee..?

Kaiser: Ähm….. lieber ein Weißbier.

gallimarkt.net: Noch ein Grußwort an die Besucher in Leer?

Kaiser: Ja, aber gern! Sie sollen alle Spaß haben und Freude mitbringen.

…und wir werden Herrn Kaiser eine Tasse Ostfriesen Tee vorbei bringen, wäre doch gelacht wenn wir ihn nicht zum Teetrinker machen 😉

 

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